Nachdem der Bundestag des Deutschen Radfahrer-Bundes (DRB) 1885 beschlossen
hatte, dass Einzelfahrer - also keinem Bundesverein angehörende
DRB-Mitglieder - einen höheren Mitgliedsbeitrag entrichten sollten,
gründete eine im November 1885 abgehaltene Versammlung damit
unzufriedener, meist süddeutscher Kreise den Allgemeinen Deutschen Radfahrerverein, der die Aufhebung
dieses Beschlusses auf einem außerordentlichen Bundestag forderte. Als
die Bundesleitung darauf nicht einging, sonderten sie sich am 31.01.1886 ab
und gründeten die Allgemeine Radfahrer Union mit Sitz
in Nürnberg, die anfangs als vorrangiges Ziel die Pflege des
Radwanderns ansah. Beim Congress 1896 in Aachen wurde dem Namen der Zusatz Deutscher Touren-Club hinzugefügt. Nachdem
zwischenzeitlich auch wieder Rennsport betrieben worden war, befasste sich
die ARU ab 1899 fast ausschließlich nur noch mit dem Tourensport.
(Erneute Einigungsbemühungen zur Verschmelzung mit dem DRB führten nach dem Congress 1898 zum Austritt des Hauptconsulats München, welches den Sportbetrieb und jede Zusammenarbeit mit Sport treibenden Verbänden ablehnte. Dieses konstituierte sich am 02.01.1899 als Deutscher Touring-Club mit 2.500 Mitgliedern. Mitte 1898 gehörte die ARU zu den Gründungsmitgliedern der Ligue Internationale des Associations Touristes (LIAT).)
Am 10.12.1911 bildeten ARU, DRB und SRB eine gemeinsame Sportkommission
für den Straßenrennsport, um endlich zu einheitlichen Regeln und
Festlegungen zu kommen. Am 27.07.1919 verschmolzen ARU und DRB zum Bund Deutscher Radfahrer (BDR).
Mitgliederentwicklung
1897: 12.000 Mitglieder
1902: 8.800 Mitglieder
1911: 11.000 Mitglieder
15.11.1885 - 29.08.1886 | Johann Schwabe (Nürnberg) |
29.08.1886 - 23.07.1900 | Jakob Schäfer (Fürth) |
23.07.1900 - 27.07.1919 | Max Becker (Straßburg) |
Letzte Änderung: 18.08.2020